Der Altsand muss erst mal ruhen.

Das ist eine häufig anzutreffende Metapher, wenn es um die Altsandaufbereitung geht. Vielfach wird dabei vergessen, dass der Sand nicht wie ein Mensch erschöpft ist. Sondern der Altsand benötigt unbedingt eine ausreichende Menge Wasser, was der Bentonit zum Quellen nutzt. Dieser Diffusionsprozess des Wassers zwischen die Montmorillonit-Schichten ist zeitintensiv.  Je trockener der Sand umso länger dauert dieser Vorgang. In dieser Phase verändern sich fortlaufend die mechanischen Eigenschaften, was noch viel ausgeprägter hinter dem Mischer bei Endfeuchte sich abspielt. Im traditionellen Gießereideutsch wird vom „Mauken“ gesprochen.

 

Übrigens je nach Bentonitsorte haben Untersuchungen gezeigt, dass bei einer Altsandfeuchte von ca. 2,2 % nach ca. 1,5 bis 2 Stunden dieser Prozess der Eigenschaftsänderungen sich deutlich verlangsamt.

Somit lässt sich auch das nötige Minimale Bunkervolumen vor dem Mischer abschätzen, dass eben eine „Ruhe-„ oder „Maukzeit“ von 1,5 bis 2 Stunden ermöglicht. Sehr deutlich zeigt sich der Effekt bei der Verdichtbarkeit, die kontinuierlich absackt. Irrtümlich wird das der Austrocknung zugeschrieben, effektiv wandert das Wasser in den Bentonit hinein. Ein Formsand im abgeschlossenen Behälter vermittelt bereits nach wenigen Stunden bei einer Handballenprobe das irrtümliche Gefühl, dass der Sand ausgetrocknet sei. Bei einer Gegenprobe durch die Feuchtebestimmung zeigt sich aber, dass gar kein Wasser verloren gegangen ist.