Bindemittel-Steuerung
Eine Bindemittelsteuerung hat die Hauptaufgabe, den gesamten Sandhaushalt auf einem vorgegebenen Aktivtongehalt zu halten, z. B. 7,5 %. Dazu berechnet sie aus Produktionsdaten (vergossene Eisenmenge und Kernsandzulauf) ein angepasstes Rezept.
Zusätzlich wird auch der Glanzkohlenstoffgehalt auf einem vorgegeben Wert gehalten und die Auffrischung durch Neusand an die Produktionsdaten angepasst.
Zunächst braucht die Bindemittelsteuerung Produktionsdaten (vergossene Eisenmenge und Kernsandzulauf). Diese können automatisch von der Formanlage übertragen oder von Hand eingegeben werden.
Aus diesen Daten wird dann ein Rezept berechnet und an die Dosiersteuerung der Sandaufbereitung weitergegeben.
Zusätzlich können Labormesswerte (Methylenblauprobe) eingegeben werden, mit denen die berechneten Rezepte entsprechend korrigiert werden.
Grundsätzlich arbeitet eine Bindemittelsteuerung dort, wo die Bindemittel zugegeben werden, d. h., entweder am Kühler oder am Mischer.
Am Kühler erfolgt eine nachlaufende Steuerung: Die Bindemittel werden entsprechend der vergangenen Belastung des rücklaufenden Altsandes zugegeben.
Am Mischer erfolgt eine vorbeugende Steuerung: Die Bindemittel werden entsprechend der zukünftigen Belastung des produzierten Formsandes zugegeben.
Das hängt vom eingesetzten Kühlertyp ab. Bei einem Chargenkühler ist bereits eine Bindemitteldosierung vorgesehen, mit der die Bindemittelsteuerung verbunden werden kann. Für Durchlaufkühler (Misch- oder Fließbettkühler) lässt sich eine kontinuierliche Bindemitteldosierung nachrüsten. Diese Dosierung ist hinter dem Kühler, weil andernfalls die Bindemittel mit dem durchströmenden Luftstrom weggesogen wird. Im Chargenkühler wird zum Ende des Zyklus die Luft abgeschaltet und danach die Bindemittel zudosiert.